Homo faber

Du bist auf meinem Blog über den Roman "Homo faber", welchen wir gerade im Deutschunterricht lesen, gelandet :-)

— BLOGENDE — Juni 3, 2010

Filed under: Uncategorized — Karoline @ 06:36

Hiermit verkünde ich das Ende meines Blogs über das Buch „Homo faber“.

Es werden hier keine weiteren Einträge und Artikel mehr erscheinen, weil dies mein letzter ist.

Ich hoffe dennoch, dass euch mein Blog gefällt und dass meine Mühe nicht umsonst geblieben ist, denn so ein Blog, wie ich nun feststellen muss, ist eine ganz schöne Menge Arbeit.

Gleichzeitg ist hier noch meine abschließende Meinung über das Blog-Schreiben als Unterrichts-Ersatz überhaupt:

Wie ich finde, ist es schon ganz praktisch, seine Hausaufgaben in einem Blog im Internet zu stellen, weil es für den einen oder anderen auch einfacher ist. Trotzdem finde ich nicht, dass unsere Klasse so etwas wiederholen sollte, denn es ist auf die Dauer etwas nervig und außerdem kann man die Hausaufgaben auch nicht immer nachgucken oder der Klasse vorstellen, und man kann einfach bei anderen Schülern gucken und hat nicht immer eigene Ideen.

Daher finde ich den blog für den Unterricht nicht geeignet.

 

Mein Fazit

Filed under: Uncategorized — Karoline @ 06:31

Abschließend kann ich zu diesem Buch sagen, dass es mir nicht unbedingt gefallen hat. Ich glaube, es ist eher für Erwachsene geeigenet und nicht so für Jugendliche oder als Schulllektüre, hauptsächlich aus dem Grund, dass es zu zäh und langweilig und so ernst und sachlich ohne viele Gefühl geschrieben ist. Das spricht Jugendlicher eher wenig an.

Was mir auch negativ aufgefallen ist, dass die Spannung im Laufe der Geschichte imme mehr nachgelassen hat. Ganz verschwunden ist sie nach dem Schlangenbiss von Sabeth, da habe ich nur noch sehnsüchtig das Ende des Buches erwartet, weil es einfach überhaupt nicht flüssig, interessant oder spannend zu lesen war. Das Ende ist sowieso meiner Meinung nach ziemlich unlogisch.

-> Aus diesen Gründen kann ich dieses Buch nicht anderen Schulklassen oder Jugendlichen in meinem Alter weiterempfehlen, außer man mag Bücher, die sachlich geschrieben sind wie „Homo faber“.

 

Im Auge des Betrachters Mai 6, 2010

Filed under: Uncategorized — Karoline @ 16:36

Auf Seite 110 ist die Rede „ein Kunstwerk zu erleben“. Im darauffolgenden Text werde ich versuchen, deutlich zu machen, was dies genau beudeutet, welche Stellung Walter dazu hat und wie ich mich selber dazu positionieren würde.

Der Ausdruck „Jeder Mensch kann ein Kunstwerk erleben“  stammt von Sabeths Mutter, also Hanna. Sabeth hat ihn zitiert, als Walter in dem Museum, welches sie besichtigen, kein besonders großes Interesse an den verschiedenen Kunstobjekten zeigt. Hanna meint damit, dass jeder Mensch einen Gefallen an Kunst haben kann, wenn er nur bereit dafür ist. Walter allerdings hält nicht viel von dieser Weisheit. Seine Meinung ist, dass Sabeth sich in dieser Weise irrt. Er fühlt nichts, als er sich kurz darauf vor eine Statue stellt, um zu probieren, ob es vielleicht doch funktioniert. Alles, was er fühlt, ist Langeweile; außerdem betrachtet er lieber die verschiedenen Menschen im Museum, als die Kunstobjekte. Mitgekommen ist er sowieso nur Sabeth zuliebe, weil er immer in ihrer Nähe bleiben will.

Kurz darauf findet Walter allerdings doch noch ein Kunstwerk, dass sein Interesse weckt. Seine Art, diese Werk zu erleben, ist, dass er sich Fragen zu diesem versteinerten, schlafend wirkenden Mädchenkopf, stellt. Was sich also der Hersteller dieses Werkes dabei gedacht hat, als er es erschaffen hatte.

S.111: „Was sie wohl zusammenträumt? … „

So etwas interessiert ihn anscheinend weitaus mehr als die Frage, ob es z.B. im viertem oder drittem Jahrundert vor Chr. gebaut wurde.

Außerdem bemerkt er einen weiteren Punkt – allerdings mit Sabeths Hilfe -, der ihn ein wenig staunen lässt: Er bemerkt, dass das Kunstwerk, aus verschiedenen Positionen betrachtet oder wenn es mit anderem Licht beleuchtet wird, sofort anders erscheint und eine andere Ausstrahlung herüberbringt.

> Also würde ich sagen, dass Walter Faber im Endeffekt doch Sabeth Recht gibt und er auch in einer gewissen Weise „ein Kunstwerk erlebt hat“, auch wenn er es ganz sicher nicht so ausdrücken würde.

Meine persönliche Meinung zu dieser Aussage ist, dass jeder Mensch ein Kunst erleben kann, was allerdings sehr unterschiedlich ausfallen kann. Nicht jeder findet das gleiche Detail an einem Kunstwerk anziehend. Mal findet einer z.B. die Farben besonders schön, mal gefällt jemand anderem das Thema, was das Werk verkörpern soll. Ich glaube, es gibt aber immer irgendetwas, auch wenn es nur ganz klein ist, was es dem Betrachter ermöglicht, ein Kunstwerk „zu erleben“, also es zu verstehen und dessen Anblick in einer gewissen Weise zu genießen.

> Vielleicht würde es nicht jeder so beschreiben, ich definitiv auch nicht, aber wenn ich es so richtig verstanden habe, wie Sabeths Mutter diesen Satz gemeint hat, denke ich, dass er größtenteils stimmt.

 

Wenn der Vater mit der Tochter …

Filed under: Uncategorized — Karoline @ 15:57

Auf der Kreuzfahrt nach Paris lernt Walter ein Mädchen namens Sabeth kennen und nach und nach entwickelt sich ein Verhältnis zwischen ihnen. Allerdings wissen beide nicht, dass Walter der Vater von Sabeth ist.

In dem folgenden Text werde ich erläutern, wie sich Walter zu seiner Beziehung mit Sabeth positioniert.

Auf der Schifffahrt nach Paris lernt W. Faber Sabeth kennen und freundet sich mit ihr an. Sie kommt  ihm aber sehr fremd vor, und das nicht nur am Anfang, wo sie sich kennenlernten, sondern auch danach noch. Es wird immer behauptet, er kenne sie gar nicht richtig.

S. 95: „Sie war mir fremder als je ein Mädchen.“

Im Buch spricht er oft vom „fremden Mädchen mit dem Roßschwanz“, wenn er Sabeth meint. Ihr eigentlicher Name wird dabei gar nicht so häufig verwendet.

S.104: „[…] als das fremde Mädchen mit dem Roßschwanz vorbeiging.“

Er hält sie noch für ein Kind, findet ihr Verhalten oft kindlich, z.B. weil sie sich so oft über Kleinigkeiten freut und dies auch sehr offen zeigt. Aber das mag er an ihr.

Sämtliche Details von ihr prägt er sich im Kopf ein: Ihre Kleidung, ihre Art und Verhalten, wie sich bewegt und natürlich ihren Roß-, bzw. Pferdeschwanz. Das schließt darauf, dass er sie sich oft ansieht und ihren Anblick anscheinend sehr genießt.

Außerdem kränken ihn sämtlicheVorstellungen von Sabeth mit anderen Männern; sie machen ihn höchst neidisch, was man sonst nicht unbedingt von ihm denken würde, weil es irgendwie nicht zu ihm passt. Weil er sonst eher emotionslos ist, so scheint es.

S.101: „Vielleicht ließ sie sich wirklich von jedem Mann einladen, eine Vorstellung, die mich nicht entrüstet, aber eifersüchtig machte, geradezu sentimental.“

Der Heiratsantrag, den Walter Sabeth am Ende der Kreuzfahrt macht, kommt völlig überraschend, weil der Leser nicht im Traum darauf vorbereitet war. Es kommt einfach aus heiterem Himmel! Das passt einfach nicht zu der Beziehung, die die beiden bis zu dem Zeitpunkt hatten, nämlich fast gar keine. Sie hatten ein bisschen Ping-Pong gespielt, Smalltalk gehalten und das war’s. Walter wollte den Antrag unbedingt machen, das steht fest, aber aus welchem Grund, kann ich nicht genau sagen. (deswegen habe ich mir auch nicht diese Aufgabe ausgesucht).

Seit Walter und Sabeth in Paris sind, liebt er sie immer mehr. Er hat wahrlichen Respekt vor ihr, obwohl (nicht obschon) sie viel jünger als er ist. Er glaubt sogar, dass sie ihn manchmal nicht ernst nimmt oder hat Angst, dass sie ihn möglicherweise ignoriert oder auslacht.

S. 108: „Hörte sie mich überhaupt?“

Mir ist aufgefallen, dass sich die beiden erst im Museum, das sie in Paris besichtigen, duzen.

S.110: „Da bist du ja, Walter!“

Vorher, als sich die beiden für die Opéra verabredeten, was die letzte wörtliche Rede vor dem Museumsgespräch war, haben sie sich gesiezt.

S. 102: „Wenn Sie auch Lust haben … “ – „Mister Faber, dass kann ich aber nicht annehmen-„

Also hat sich ihre Beziehung in der Zwischenzeit vertieft und sie sind vertrauter miteinander geworden.

Als sie eine Pause auf einer Wiese machen, wird beschrieben, wie sehr Walter ihre Nähe liebt und die Zeit, wenn sie alleine sind.

S.113: „Es genügte mir, im Gras zu liegen, Tivoli hin oder her, Hauptsache: ihr Kopf an meiner Schulter.“

Walter ist sich auf jeden Fall bewusst, dass er für Sabeth gesehen eigentlich ein alter Mann ist, was sie manchmal auch indirekt bestätigt, indem sie ihn spöttisch neckt, wenn er sie z.B. ermahnt, dass sie nicht so viel rauchen solle.

S.115: „Du tust wie Papa!“

Meiner Meinung nach liebt Walter Sabeth, will es sich anfangs aber noch nicht eingestehen und ist sich auch im Grunde bewusst, dass man den Altersunterschied in ihren Verhaltensweisen bemerkt, was ihn aber keineswegs stört. Bis S. 123 vertieft sich ihre Beziehung immer mehr, weil er bis zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht die Wahrheit kennt, noch nicht einmal daran gedacht hat, dass Sabeth seine eigene Tochter sein könnte.

Als er am Ende des Buches schließlich von Hanna erfährt, dass Sabeth seine Tochter ist, bekommt der Leser leider keinen genauen Eindruck von Walter, wie er zu dieser neuen Wahrheit steht und wie er es findet.  Es ist auch schade, dass man Sabeths Meinung dazu nicht mehr mitbekommen wird, da sie ja schon vorher gestorben ist. So muss man sich diesen letzten Teil ihrer Beziehung also nur ausmalen.


 

Von Paris bis Rom mit Schiff und Cabrio

Filed under: Uncategorized — Karoline @ 15:20

Leseeindrücke von S. 56 – 123

Inhaltlich wird auf den Seiten 56 bis 123 beschrieben, wie Walter Faber nach seiner Reise zu Ivy zurückkehrt und sie so tut, als hätte sie den von Walter in der Wüste geschriebenen Brief gar nicht bekommen. Er beschließt, mit dem Schiff nach Paris zu reisen, wovon Ivy allerdings gar nichts hält. Auf dem Schiff lernt er seine Tochter kennen, was er aber nicht ahnt; er denkt, es wäre einfach ein nettes Mädchen namens Sabeth, freundet sich erst nur mit ihr an, beginnt dann aber eine Beziehung mit ihr.

In Paris sehen sich die beiden dann zufällig wieder und ihre Beziehung wird mit verschiedenen Unternehmungen, die sie machen, immer tiefer.

Weil Sabeth vorhat, eine Reise nach Rom per Autostop zu machen, bietet Walter ihr an, mit ihr zusammen in seinem Auto nach Rom zu fahren und das tun sie dann auch. In Italien erkunden sie viele Städte und in Rom viele Sehenswürdigkeiten.

Nachdem ich die Seiten gelesen habe, war mein erster Eindruck, dass dieser Abschnitt des Buches für mich viel besser zu lesen war als der erste bis S. 56. Bis auf eine kurze Rückblende zu seiner ersten Beziehung mit einer Frau, ist alles chronologisch geschrieben, was das Lesen erheblich erleichtert.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass immer, wenn Walter von Sabeth spricht, er sehr ins Detail geht.

S. 114/115: „… dann ihre Brust und ihre Schultern, Kinn, Lippen, darüber schon die Wimpern, ihre Augenbogen blass wie Marmor, weil Widerschein von unten, dann ihr Haar im knallblauen Himmel …“

Verwirrt haben mich die plötzlichen Wechsel in die englische Sprache, die immer wieder auftauchten und völlig unerwartet kamen.

S.121: „Ich nahm mich zusammen. ‚It’s okay‘, sagte ich, ‚it’s okay.'“

Durch die langsame Ahnung von Walter, dass es sich bei Sabeth vielleicht um seine Tochter handeln könnte, obwohl er ja fest davon überzeugt ist, dass sie die Tochter von Joachim ist, und die Tatsache, dass er jetzt weiß, dass Hanna Sabeths Mutter ist, spitzt die gesamte Situation immer weiter zu und es wird spannender.

Dadurch hat man Lust, weiterzulesen, was auf bis S. 56 bei mir eher nicht der Fall war, was aber wahrscheinlich auch daran lag, dass wie gesagt der Schreibstil und die vielen Rückblenden für mich nicht gut zu lesen waren.

 

Walter, wir müssen reden. Mai 5, 2010

Filed under: Uncategorized — Karoline @ 13:30

Als Walter Faber von seiner ersten Besprechung mit Escher-Wyss seine Freundin Hanna in ihrer Wohnung besucht, überrumpelt sie ihn gleich mit einer nicht ganz erfreulichen Neuigkeit …

Hier ist eine Möglichkeit, wie das Gespräch zwischen Hanna und Walter an diesem Abend hätte verlaufen können.

Ort: Hannas Wohnung, Zürich;

H= Hanna, W= Walter

H: Walter, ich kann es nicht länger vor dir verheimlichen. Du hast ein Recht darauf, es zu erfahren. Ich erwarte ein Kind von dir.

Walter ist erst einmal völlig sprachlos. Der Schock steht im förmlich ins Gesicht geschrieben.

W: Bist du sicher? Ich meine, bist du beim Arzt gewesen?

H: Ich war nicht beim Arzt, Walter. Ich weiß es! Da muss man nicht mehr zum Arzt gehen.

W: Warten wir doch noch vierzehn Tage, um wirklich sicher zu gehen, ja?

H: Es ist vollkommen sicher. Wirklich! [lacht]

W: Hast du denn einen Arzt, wo du hingehen kannst? Nur um sich untersuchen zu lassen, naürlich-

H: Das ist keine Sache, das lässt sich schon machen.

W: Was meinst du?

H: Na, was wohl? Ich werde die Schwangerschaft abbrechen. Es gibt keine andere Lösung, Walter!

W: Glaubst du das wirklich? Es wäre bestimmt am einfachsten, da gebe ich dir Recht. Und man sieht dir an, dass du es wirklich für die beste Möglichkeite hälst. Aber –

H: – Ich will lieber nicht weiter darüber sprechen, Walter.

W: Aber überleg doch: Ich habe eine Stelle in Bagdad bekommen als Ingenieur. Welche beruflichen Möglichkeiten wir hätten! Dann wäre das mit dem Kind kein Problem und wir könnten es doch bekommen! Verstehst du? Du würdest es doch auch gern bekommen.

Und wenn du dein Kind haben willst, dann müssen wir natürlich heiraten.

H: Mein Kind?! Es ist unser Kind, Walter. Unser Kind! Außerdem müssen wir gar nichts. Ich muss gar nichts.

W: Willst du heiraten, ja oder nein?

[Hanna schüttelt den Kopf]

W: Es ist alles kein Problem, Hanna. Wir kriegen das hin. Zusammen.

H: Nein, Walter. Das glaube ich nicht. Es ist endgültig Schluss. Ich werde meine Koffer packen und nach … München zurückfahren! Genau, das mach ich.

W: Aber, Hanna! Liebling, das kannst du doch nicht –

H: Schluss!!

 

Sie lässt sich nicht auslöschen, die Vergangenheit. März 10, 2010

Filed under: Uncategorized — Karoline @ 16:16

Als das Flugzeug in Houston zwischenlandet, entschließt sich Walter Faber plötzlich, nicht weiterzufliegen und in Houston zu bleiben (S.10).  Dort wird auch zum ersten Mal im Buch erwähnt, dass er an seinen alten Freund Joachim denkt, von dem bisher gar nichts erzählt wurde.

> S. 10: „Sein Gesicht (rosig und dicklich, wie Joachim nie gewesen ist) erinnerte mich doch an Joachim.“

Ab diesem Zeitpunkt gibt es immer wieder Stellen im Buch, in denen sich Faber an Personen oder Ereignisse in seinem Leben erinnert, die ihm sehr wichtig waren …


Während die Maschine nach der Zwischenlandung weiterfährt (und zwar mit Faber; er fährt dann ja doch weiter), träumt er von Ivy, seiner (Noch-) Freundin, und zwar, dass sie sich in einem Spielcasino in Las Vegas scheiden werden. Das heißt also soviel wie: Er denkt an Ivy und würde sich gerne von ihr scheiden lassen.

Außerdem erinnert er sich in dem selben Traum an einen gewissen „Professor O.“ aus seiner Zeit, in der er an die Technische Hochschule ging. Es wird aber nicht näher auf ihn eingegangen, außer, dass er in dem Traum sehr oft weint, sentimental ist und Faber ihn geschätzt hat, also kann man hier nicht wirklich viel  von dieser Zeit oder dem Professor erfahren. 

> S. 15: „Irgendwie kam auch Professor O. vor, mein geschätzter Lehrer an der Eidgenössichen Technischen Hochschule, aber vollkommen sentimental, er weinte immerfort“ […]

Als während des Fluges der linke Motor eine Panne hat und sie über die Stadt Tampico fliegen, kommt die Erinnerung an eine Fischvergiftung hoch, die er 1951 dort hatte und nie vergessen wird. Allerdings scheint diese Erinnerung für den Leser vorerst nicht weiter wichtig zu sein, jedenfalls wirkt es nicht so.

> S.17: „Ich kannt Tampico von früher, von einer Fischvergiftung, die ich nicht vergessen werde bis ans Ende meiner Tage.“

In der Zeit, in der sie in der Wüste festsitzen und Faber mit Herberth Schach spielt, stellt sich heraus, dass der Düsseldorfer der Bruder von seinem zwanzig Jahre lang nicht gesehenen Freund Joachim Hencke ist und so überfluten ihn mit einem Schlag viele Erinnerungen an seinen damals sehr guten Freund, z.B. dass sie auch oft (wie er und Herbert jetzt) Schach gespielt haben. Er ist erstaunt darüber, wie klein die Welt ist und wie schnell die Zeit doch vergeht.

> S. 25: “ ‚ Wie geht’s ihm denn?‘, fragte ich. ‚ Seit zwanzig Jahren habe ich nichts mehr von ihm gehört.‘ „

Er erfährt zudem noch, dass Joachim geheiratet hat

(S. 26: „Was ich erfuhr, war so das Übliche: Heirat, ein Kind, dann Krieg, Gefangenschaft, Heimkehr nach Düsseldorf und so fort, ich staunte, wie die Zeit vergeht, wie man älter wird.“),

aber auch, dass er nun geschieden ist. Und – das Wichtigste -, dass er Hanna Landsberg geheiratet hat, seine große Liebe, als er noch jung war. So denkt er viel über sie nach, z.B. ob sie noch lebt, wie alt sie heute ist und wie sie jetzt wohl aussehen mag. In der Nacht darauf träumt er sogar von ihr.

Später, als ein Helikopter kommt und Briefe entgegennimmt, schreibt er an Ivy und während er so über sie nachdenkt und überlegt, was er ihr schreiben soll, kommen bei ihm all die Erinnerungen hoch, was ihn an Ivy ärgert. Und zwar wirklich nur, was ihn ärgert (ausgenommen das ständige ‚Ivy war durchaus ein lieber Kerl, aber … ‚),  z.B. ihre Wahl bei der Farbe ihres Wagens, dass sie sich immer noch nicht von ihrem Mann scheiden lassen hat und dass sie ihn unbedingt heiraten möchte, also Faber. Allerdings möchter er das auf keinen Fall und das versucht er ihr, in dem Brief zu verdeutlichen (s. Artikel „Liebe Ivy …“).

> S. 30: “ Dasss ich grunsätzlich nicht heirate, das hatte ich oft genug gesagt [… ] aber vielleicht brauchte Ivy es scharz auf weiß. „

Auf  S. 32 will er noch mehr über Hanna erfahren und was sie in der Zeit gemacht hat und fragt deshalb Herberth über sie aus.  Er ruft sich auch noch einmal in Erinnerung, warum er Hanna früher nicht geheiratet hat, das war nämlich aus finanziellen Problemen nicht möglich.

> S. 32: “ Hanna hat mir auch nie einen Vorwurf gemacht, dass es damals nicht zur Heirat kam. Ich war bereit dazu. Im Grunde war es Hanna selbst, die damals nicht heiraten wollte.“

Die Befragung geht auch auf der anschließenden Zugfahrt weiter, er erfährt, warum sie sich geschieden haben oder dass sie eine Tochter haben.

Nach den Tagen im Dorf packt Faber den Jeep, mit dem sie anschließend weiterreisen möchten, und denkt dabei an die Zeit, die er in jungen Jahren mit Hanna verbracht hat. Dass sie viel zu jung waren, um zu heiraten, sich aber trotzdem geliebt haben. Hier erfährt der Leser auch, woher Walter Faber den Namen „Homo faber“ (s. Seite „Homo faber?!“) hat, der ja auch der Titel ist: Er hatte Hanna in dieser Zeit immer eine Schwärmerin oder Kunstfee genannt, wohingegen sie ihn Homo faber genannt hat. Und er erinnert sich u.A. auch an den Moment, in dem er erfuhr, dass Hanna schwanger ist (s. Artikel „Walter, wir müssen reden“); das war zur selben Zeit, in der er ein gutes Jobangebot von Escher-Wyver aus Bagdad bekommt. Von dem Kind hat er bisher nichts mehr gehört und er macht sich dann so seine Gedanken, was aus Hanna und seiner Tochter passiert ist.

Aufgefallen ist mir, dass diese Einbrüche der Vergangenheit Walter selber sehr verändern. Auf einmal denkt er viel mehr über sein Leben nach und erst die Reise in die Vergangenheit weckt in Faber die Sehnsucht nach einer festen Bindung, die er vorher nicht hatte (s. Brief an Ivy: „Ich heirate grundsätzlich nicht“).

Zusammengefasst kann man also sagen, dass Walter Faber auf dieser Reise bisher viel über seine Vergangenheit nachgedacht hat, besonders über Hanna, für die er offenbar immer noch etwas empfindet und die Einbrüche ihn verändert haben.

 

„Liebe Ivy …“ März 4, 2010

Filed under: Uncategorized — Karoline @ 10:50

Eine Möglichkeit, wie Walter Faber den Brief in der Wüse an Ivy hätte schreiben können.

Meine liebe Ivy,

dich wird es jetzt wahrscheinlich etwas überraschen, wenn du das liest, aber ich sitze gerade in irgendeiner Wüste, sechzig Meilen von der befahrbaren Welt entfernt und dachte, aus diesem Grund sollte ich dir mal schreiben und dich darüber informieren.  Bei unserem Flugzeug ist nämlich über dem Meer erst der eine, dann auch der andere Motor ausgefallen, sodass man sich zur Notlandung in dieser Wüste entschieden hat. Also sitzen wir seit Tagen in dieser weiten Landschaft fest. Verletzte gibt es zum Glück nicht, es ist schon anstrengend genug, es in dieser Hitze mit nicht sehr massenhaftem Wasser auszuhalten, aber es geht. Damit du mal ein Bild davon bekommst, wie es hier so aussieht, beschreibe ich dir mal die allgemeine Situation: In der Ferne sieht man ein bläuliches Gebirge, die Passagiere laufen hier in Unterwäsche herum, man sitzt auf Coca-Cola-Kisten, das Flugzeug liegt am Boden, es wird nicht viel geredet, weil es einfach so verdammt heiß hier ist. Gestern Abend gab es Bier – wenigstens etwas – außerdem habe ich Bekanntschaft mit einem Schachspieler geschlossen, so haben wir beide etwas, womit wir uns stundenlang beschäftigen können und man muss fast nichts sagen außer „du bist dran“ – das ist praktisch.

So, und dann möchte ich mit dir noch über die Sache mit dem Heiraten reden. Ich weiß, dass du es gerne würdest, aber ich nicht. Und das habe ich dir auch oft genug gesagt und das weißt du auch. Zuletzt hab ich es dir auf dem Flugplatz klargemacht, als wir drei Stunden lang auf diese Superconstellatin gewartet hatten. Du hast sogar geweint, also hast du es gehört. Aber vielleicht brauchst du es ja scharz auf weiß:


Ich heirate grundsätzlich nicht.


Und ich möchte, dass du das endlich verstehst. Überhaupt – du bist doch immer noch mit deinem Mann aus Washington, der dich liebt, verheiratet. Wenn du dich wirklich von ihm scheiden lassen willst, dann musst du ihm das klarmachen. Auch wenn er das nicht will.

Ich weiß nich genau warum, aber wir haben doch nur noch Krach in letzter Zeit, Krach um jede Kleinigkeit. Krach wegen dem Studebaker oder Nash! Ich brauche nur daran zu denken und mir rollen sich die Fußnägel hoch! Ich wollte den Studebaker nicht, nur du wolltest ihn und es ging dir dabei ja auch nicht um das Technische, was doch dabei viel wichtiger ist, sondern um die Farbe. Die Farbe! Die nur du mochtest, ich nicht. Du wählst deine Kleider ja sowieso nach der Farbe des Wagens und die dann nach deinem Lippenstift oder so ähnlich, vielleicht auch umgekehrt. Das ist mir auch egal. Was mir aber nicht egal ist, ist das, was du mir andauernd vorwirfst, wie z.B.  ich habe keinen Geschmack, ich heirate dich nicht. Und es ist typisch für mich, dass ich den Studebaker verkauft habe und nicht eine Sekunde an deinen Kleiderschrank gedacht habe, weil der ja so gut mit dem himbeerroten Wagen zusammenpasst – tut mir ja leid! Denn ich bin ja eh ein Egoist, ein Rohling, ein Barbar in Sachen Geschmack, ein Unmensch in Bezug auf die Frau. Diese ganzen Vorwürfe kenne ich nur zu gut und ich habe keine Lust, sie mir noch länger anzuhören.

Wären wir bei dieser Notlandung hier verbrannt, ertrunken oder was weiß ich sonst, könntest du bestimmt auch ohne mich leben. Habe ich nicht Recht?

Über das alles solltest du mal gründlich nachdenken, denn diese Zeilen sind alle toternst gemeint. Ich habe versucht, dir das schon vorher klarzumachen, aber irgendwie hast du mich anscheinend nie richtig verstanden. Dabei mag ich dich wirklich sehr gerne, Ivy. Wirklich. Du bist ein lieber Kerl, so könnte man es ausdrücken.

Walter


 

Der Weg ist das Ziel

Filed under: Uncategorized — Karoline @ 10:18

Hier ist ein Link zu der Karte, auf der ihr alle Stationen findet, die Walter Faber im Laufe des Buches passiert:

http://maps.google.de/maps/ms?ie=UTF8&t=p&oe=UTF8&msa=0&msid=109174451813210025592.00047bcfd2d69fb575a99

 

War der Absturz wirklich eine Überraschung? Februar 27, 2010

Filed under: Uncategorized — Karoline @ 19:17

– Hinweise aus dem Buch, die das Unglück schon ankündigen –

Am Anfang des Buches beginnt die Geschichte mit der Notlandung eines Flugzeugs in der Wüste, was aber – wie es erzählt wurde – keine große Überraschung war. Und warum, das werde ich nun hier erklären:

Auf Seite 16 passiert schon der erste Motorausfall (links), aber es scheint keine Gefahr zu geben, es geht weiter.  Der plötzliche Sinneswandel von Herbert – er ist nämlich gar nicht mehr gesprächig, überhaupt nicht – und auch von Walter Faber, der diesmal möchte,  dass ihm zugehört wird, lässt die Situation angespannter wirken, weil sie die Rollen sozusagen “getauscht” haben.

Dann kommt die Entwarnung (Rauchen wieder gestattet) und die Passagiere reden auch wieder, die Situation entspannt sich und sie ändern den Kurs in Richtung landeinwärts. Sie müssen nicht mehr notlanden und die Maschine reparieren.

Ganz unverhofft fällt kurz darauf beim Lunch der zweite Motor aus und durch Lautsprecher wird die Notlandung verkündet.

–> Schon nach dem ersten Motorenausfall ahnt der Leser, dass dies nicht gut enden wird, dass dies nicht der einzige kleine Vorfall bleibt; sonst hätte man den ersten Ausfall gar nicht groß erwähnen müssen. Durch das Hin und Her, mal ist alles in Ordnung, mal nicht und die Stewardessen lächeln sowieso die ganze Zeit, wird Spannung aufgebaut und der Leser weiß: Das ganze könnte (wahrscheinlich, sonst hätte der ganze Spannungsaufbau ja nichts gebracht) zum Absturz führen.